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  • Watch Online / Parsifal (1982)



    Desc: Parsifal: Regie: Hans-Jürgen Syberberg. Mit Edith Clever, Martin Sperr, Robert Lloyd, Michael Kutter. Richard Wagners letzte Oper ist seit ihrer Uraufführung wegen ihrer einzigartigen und für manche unappetitlichen Mischung religiöser und erotischer Themen und Bilder umstritten. Basierend auf einer der mittelalterlichen epischen Romanzen von König Artus und der Suche nach dem Heiligen Gral (dem Kelch, den die Lippen Christi beim letzten Abendmahl berührten) erzählt es in drei langen Akten, wie ein „wildes Kind“ unwissentlich in die heiligen Bezirke eindringt des Grals und erfüllt damit eine Prophezeiung, dass nur ein solcher die Beschützer des Grals vor einem Fluch retten kann, der auf ihnen lastet. Interpreten des Werks haben darin alles von mystischer Offenbarung bis hin zu protofaschistischer Propaganda gefunden. Hans-Jürgen Syberbergs Inszenierung vermeidet keinen Aspekt, sondern versucht sie zu synthetisieren, indem sie ihre Wurzeln in der geteilten Seele Wagners selbst sucht. Die Handlung spielt sich in einer zerklüfteten Landschaft ab, die sich als gigantische Vergrößerung der Totenmaske des Komponisten inmitten bewusst schäbiger Theatermittel entpuppt: Puppen, maßstabsgetreue Modelle, Projektionen von magischen Laternen. Der Titelheld wird von der angegebenen Tenorstimme (Reiner Goldberg) gesungen, auf der Leinwand jedoch abwechselnd von einem männlichen und einer weiblichen Darstellerin mimiert, was nach Ansicht des Regisseurs die sexuellen Konflikte des Schöpfers selbst widerspiegelt. Syberbergs Tempo, das vom majestätischen Tempo von Wagners Partitur bestimmt wird, ist langsam, wird aber durch ständige subtile Blickwinkelwechsel und unvergessliche Darbietungen der Schauspielerin Edith Clever als Bösewichtin/Heldin Kundry (gesungen von Yvonne Minton) und des Orchesterdirigenten Armin Jordan belebt als reumütiger Ritter Amfortas (gesungen von Wolfgang Schoene) und Robert Lloyd (der treue Gefolgsmann Gurnemanz).).